In der Ausstellung „human error. louisa clement“ wird das Thema des (künstlerischen) Selbst, der damit verbundenen Selbstwahrnehmung und des Sich-Selbst-Präsentierens im digitalen Zeitalter genauer in Augenschein genommen.

In diesem Kunstfrühstück wirft die Kunstvermittlerin Donata Holz, neben einem Rundgang durch die Ausstellung, auch einen Blick auf die Bedeutung der Selbstdarstellung bei Paula Modersohn-Becker und bei Cindy Sherman: Die Werke der Künstlerinnen vereint das Sujet der Selbstinszenierung.
In jeder ihrer Arbeiten, so Louisa Clement, sei ein Teil von ihr, dass sie der Nachwelt und dem Publikum zur Verfügung stelle und präsentiere. Besonders deutlich zeigt sich das in ihrem Werk „Repräsentantinnen“ (2022), welches eine idealisierte Vervielfachung ihrer Selbst darstellt. Das Kunstwerk besteht aus 3D-Avataren, welche aus einem Metallskelett gebaut und mit Silikon-Haut überzogen wurden. Die Repräsentantinnen sind lernfähig und mit Kenntnissen über Clements Biografie, Gedanken und Ansichten ausgestattet. Die Künstlerin zeigt damit ganz offen ihren charakterlichen Fußabdruck.
Auch Paula Modersohn-Becker verarbeitet in großen Teilen ihrer Kunst Teile ihrer Identität: Beispiel dafür sind die zahlreichen Selbstbildnisse, die immer wieder einen anderen Blick auf die Künstlerin zulassen. Die US-amerikanische Künstlerin Cindy Sherman inszeniert sich wiederum in unzähligen fotografischen Selbstporträts, bei denen sie allerdings immer wieder in eine neue Rolle schlüpft und so Fragen nach Identität, Repräsentation von Wirklichkeit und Geschlechterrollen aufwirft.

Nach dem Rundgang durch die neue Sonderausstellung vertieft Donata Holz das Thema „Selbstinszenierungen von Künstlerinnen", bei Kaffee und Gebäck, mit einem spannenden Vortrag, der im Vergleich auch auf die Selbstdarstellungen von Paula Modersohn-Becker und Cindy Sherman eingeht.

15 EUR inkl. Eintritt, Führung & Gebäck
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