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Lucas Cranach Bildnisse Martin Luther und Katharina von Bora 1529 Lucas Cranach: Bildnisse Martin Luther und Katharina von Bora, 1529, Museen Böttcherstraße, Ludwig Roselius Museum

Lucas Cranach in Bremen

Lucas Cranach in Bremen

7.5. ‐ 23.8.2009

Zum ersten Mal wurden in der Ausstellung sämtliche Gemälde von Lucas Cranach aus der Kunsthalle Bremen, dem Dom-Museum und dem Museum im Roselius-Haus in der Böttcherstraße vereint.
Die Werke zeigten anschaulich den Erfolg der Werkstatt des Malers in Wittenberg. Hier entstanden neben den bekannten Porträts der Reformatoren Luther und Melanchthon auch traditionelle sakrale Motive und sinnliche Akt-Darstellungen nach antiken Vorbildern.
Um den bahnbrechenden Erfolg Cranachs nachvollziehbar zu machen, wurden die „Bremer Bilder" um zahlreiche Varianten derselben Motive aus anderen Museen ergänzt. Im direkten Vergleich wurde sichtbar, dass Lucas Cranach sich nicht als Maler-Genie verstanden hat, bei dem es auf die Eigenhändigkeit der Ausführung ankam. Vielmehr sah er sich als Erfinder von Bildmotiven, die die Kunden in seiner Manufaktur nachbestellen konnten.

Die Vielfalt der ausgestellten Varianten machte diese Werkstattpraxis besonders anschaulich: Erfolgreiche Bildmotive, wie die Reformatorenporträts oder die Darstellung des gemarterten Schmerzensmanns, wurden nicht nur wiederholt, sondern vom Meister und seiner Werkstatt in Details abgewandelt und den Bedürfnissen der Auftraggeber angepasst.
Im Zentrum dieser Ausstellung stand nicht der Motivreichtum der Cranach-Werkstatt, sondern die Kunstfertigkeit des Meisters und seiner stilistisch genau geschulten Mitarbeiter. Einmal mehr luden die Kunstsammlungen Böttcherstraße somit zum vergleichenden Sehen ein.

Ein eigener Bereich der Ausstellung widmete sich einer Auswahl von Meisterblättern aus dem Kupferstichkabinett der Kunsthalle Bremen.

Lucas Cranach der Ältere (1472–1553), geboren in Kronach/Oberfranken, gehört zu den bedeutendsten Malern und Grafikern der Renaissance. Seit 1505 war er Hofmaler Friedrich des Weisen in Wittenberg, wo er eine florierende Werkstatt begründete.
Hier lernte er auch Philipp Melanchthon und Martin Luther kennen. Bei der Heirat Luthers mit Katharina von Bora war Cranach Trauzeuge. Auf seinem Grabmal in der Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul wird er als „der schnellste Maler" bezeichnet.

Lucas Cranach der Jüngere (1515–1586) begann schon als Knabe im Atelier seines Vaters mitzuarbeiten. Nach dem Tod seines älteren Bruders Hans 1537 übernahm er die Geschäftsführung der Cranach-Werkstatt, deren Betrieb er ab 1550/53 auch künstlerisch übernahm.

Leihgeber
Bremen, Kunsthalle – Der Kunstverein in Bremen
Bremen, Dom-Museum
Brixen, Diözesanmuseum
Chemnitz, St.-Petri-Schloßkirchgemeinde
Coburg, Veste
Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle
Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel
Münster, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Oldenburg, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Regensburg, Historisches Museum
Schleswig, Stiftung Schleswig-Holsteiner Landesmuseum
Schloß Gottorf
Wien, Dom- und Diözesanmuseum
Würzburg, Martin von Wagner-Museum der Universität Würzburg

 

Lucas Cranach der Schnellste

VERGRIFFEN

Katalog zur Ausstellung »Lucas Cranach in Bremen«,

Rainer Stamm (Hg.)

Mit Beiträgen von Verena Borgmann, Jan Drees, Dorothee Hansen, Angelica Hoffmeister-zur Nedden, Holger Jacob-Friesen, Juliane Kobelius, Karin Kolb, Tilman Kossatz, Frank Laukötter, Angelika Lorenz, Anne Röver-Kann, Rainer Stamm, Andreas Tacke, Ingrid Weibezahn

160 Seiten, 49 Farb- und 53 Schwarzweiß-Abbildungen.

Verlag Kunstsammlungen Böttcherstraße, Bremen 2009

ISBN 978-3-9810296-3-5