Josef Scharl zählte in den 1920er Jahren zu den aufstrebenden Künstlern in Deutschland. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten gab es jedoch für den politisch linksorientierten Maler keine Perspektive in seiner Heimat. Der Münchener sah sich vor allem wegen seiner sozialkritischen und antimilitaristischen Kunstwerke starker Diskriminierung ausgesetzt und wurde 1935 mit einem Ausstellungsverbot belegt. 1938 emigrierte er schließlich ohne seine Familie und Freunde in die USA und die zahlreichen Kontakte zur Kunstszene brachen ab; sein außergewöhnliches Werk geriet nahezu in Vergessenheit. Die letzte Retrospektive liegt nahezu 20 Jahre zurück. Das Paula Modersohn-Becker Museum präsentiert nun vom 18. Februar bis zum 3. Juni 2018 eine Ausstellung mit rund 45 Kunstwerken von Josef Scharl.
Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Ernst Barlach Haus in Hamburg, in dem die Ausstellung als zweite Station zu sehen sein wird.
€ 8/6 ermäßigt, Kinder frei
Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog: € 25 (Museumsausgabe)
Tipp! Das Schicksal von Josef Scharl steht exemplarisch für zahllose Menschen, die aus verschiedenen Gründen den Schritt in die USA wagten. Besuchen Sie ergänzend zu der Ausstellung in den Museen Böttcherstraße das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven und nutzen Sie die gegenseitige Ermäßigung gegen Vorlage des anderen Museumstickets (nur Vollpreis). Sollten Sie mit den öffentlichten Verkehrsmitteln anreisen, lohnt sich das Kombiticket in Kooperation mit dem Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen (erhältlich an den jeweiligen Museumskassen)!