Höhlen sind seit jeher eng mit der menschlichen Kultur verbunden. Unsere Vorfahren nutzten sie als Schutzräume. Höhlen waren darüber hinaus zudem stets Orte von besonderer ideeller Bedeutung. In ihnen haben sich mit den Höhlenmalereien die ersten Kunstwerke erhalten. Gleichzeitig verbinden wir eine gewisse Bedrohung mit den dunklen, schwer zugänglichen Gebilden der Unterwelt.
Die kommende Sonderausstellung "Faszination Höhle" widmet sich erstmals dem Motiv der Höhle in der bildenden Kunst: Von der legendären Blauen Grotte auf Capri, die vielfach von den Romantikern gemalt worden ist, bis zu Künstlerinnen und Künstlern unserer Tage wie Verner Panton, Per Kirkeby und Mamma Andersson.
Mit dieser Ausstellung begehen die Museen Böttcherstraße zudem den 150. Geburtstag des Erbauers des Paula Modersohn-Becker Museums Bernhard Hoetger (1874–1949).
Das 1927 eröffnete Gebäude im expressionistischen Stil verkörpert auf einzigartige Weise dessen baugestalterische Vorstellung des Strebens von der Dunkelheit zum Licht: Das höhlenartige Vestibül des Museums bildet den inspiratorischen Ausgangspunkt der Ausstellung und fungiert gleichzeitig als physisch unmittelbar erfahrbares Leitmotiv.
Die Frage, was junge bildende Künstler:innen heute mit Höhlen verbinden, steht im Mittelpunkt eines Kooperationsprojekts der HfK Bremen und des Paula Modersohn-Becker Museums, welches im Rahmen dieser Sonderausstellung stattfindet.
Studierende der HfK Bremen nahmen sich dem Thema anlässlich der aktuellen Ausstellung an. Sie schufen neue Arbeiten und adaptierten bereits vorhandene Werkkonzepte für einen schwer bespielbaren Ort außerhalb der eigentlichen Museumsräume: Das höhlenartige Vestibül, von dem aus eine Treppe nach oben ins Foyer des Museums führt. Ihre Lithografien, Gemälde, Fotografien, Videoarbeiten und Installationen empfangen die Besucher:innen der Ausstellung und zeigen ein breites Spektrum von Assoziationsmöglichkeiten, das zum Nachdenken anregt.
Die Arbeiten der Studierenden werden in drei Interventionen für jeweils drei Wochen gezeigt:
10. Februar bis 02. März 2024
06. April bis 28. April 2024
18. Mai bis 09. Juni 2024
In Kooperation mit: |
Eintauchen in das Vestibül von 1927
Ursprünglich war das Vestibül, entworfen und erbaut von Bernhard Hoetger, noch höhlenartiger, als es heute ist. Erleben Sie mit unserer neuen Web-App eine Reise in die Vergangenheit und vergleichen Sie die architektonische und künstlerische Gestaltung des Vestibüls von 1927 mit der von heute. Die App ist hier, auf unserer Webseite, aber auch durch einen QR-Code im Vestibül aufrufbar und ermöglicht Ihnen, zwischen historischen Aufnahmen, die den Vorkriegszustand zeigen, und der heutigen Gestaltung des Vestibüls zu wechseln.